Der Klavierbauer Johann Andreas Stein
Mozart ist 1777 zusammen mit seiner Mutter auf der Durchreise nach Mannheim und Paris in Augsburg.
Mozart und der Klavierbauer Johann Andreas Stein spielen zusammen mehrere Konzerte. Sie sollen sich gegenseitig sehr geschätzt haben, und Mozart soll den Klavier- und Orgelbauer schon am 12. Oktober in seinem Haus in der Maxililiansstraße bei St. Ulrich (heute Ulrichsplatz 10) besucht haben ... und möglicherweise spielte Mozart an jenem Sonntagnachmittag zum ersten Mal auf einem Hammerklavier.
Stein gilt als der Schöpfer des Hammerklaviers. Es war zwar schon gebaut worden, aber durchsetzen konnte sich das Klavier erst, als Johann Andreas Stein die Prallmechanik (Deutsche/Wiener Mechanik) erfunden hatte, bei der die Hämmerchen direkt an den Tastenhebeln befestigt waren. Er machte damit Hammerflügel modulationsfähiger und klangvoller. Seine Instrumente wurden hoch geschätzt.
Mozart spielte auf den verschiedensten Orgeln und Klavieren von Stein:
- Barfüßerkirche (die Prunkorgel hatte Stein 1755-1757 geschaffen, und als Mozart darauf spielte, war er begeistert: "Das glaube ich, daß Sie gerne orgl spiellen; wenn man so spielt-!")
- Ulrichskirche (die Orgel reparierte Stein 1769)
- Kloster Heilig Kreuz (die Orgel für die Heilg Kreuz Kirche baute Stein 1766)
Im Kloster soll Mozart Fugen aus dem Stegreif gespielt haben.
- Für das große Konzert im Fuggersaal ließ Stein drei seiner Klaviere in den Saal schaffen.
Das große Konzert, das Mozart im Steineren Haus einstudiert hatte, wäre fast geplatzt, denn Mozart hatte großen Ärger mit dem Sohn des Augsburger Stadtpflegers Langenmantel; für Mozart war er "der junge Esel von kurznMantl". Mozart war es gewohnt, den vom Papst verliehen Orden vom Goldenen Sporn zu tragen und der Stadtpflersohn verspottete ihn deswegen. Der Orden sei doch gar nichts wert; Mozart soll ihm geantwortet haben: "Sie brauchen keinen Sporn, Sie haben ihn schon im Kopf."
Nur Überredungskünste der Freunde und wohl auch seine Freundschaft mit dem Bäsle sollen Mozart zum Bleiben bewegt haben. Onkel Aloys - der Vater des Bäsle - verkaufte Karten, der Klavierbauer sorgte für die Instrumente und das Konzert wurde ein Reisenerfolg. Mozart berichtete seinem Vater in einem Brief:
"... h:stein macht nichts als gesichter und grimassen vor verwunderung. h:demler (J.M. Demmler war der Domorganist) muste beständig lachen, das ist so ein Curioser Mensch, das wen ihm etwas recht sehr gefällt, so mus er ganz entsetzlich lachen."